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Bürgergeld – wie bei ALG II werden unattraktive und gleichzeitig spendable Partner beliebt

Im Laufe meiner Selbstständigkeit bin ich immer mal wieder an dem Punkt angelangt, an dem ich trotz sogenannter „Bedürftigkeit“ keine Leistungen nach ALG II beziehen konnte: Ich war verheiratet, und mein Mann verdiente zu viel. Dass er mir nichts gab, juckte die Arbeitsagentur nicht.

Wissen die überhaupt, wozu diese Handhabung führt?

Die finanzielle Unterstützung des Partners wird erwartet – eine altmodische Einstellung

Was mich erstaunte: Auch nach meiner Scheidung wurde nach dem Einkommen meines Exmannes und meines Freundes gefragt – als würde man automatisch Geld von den Menschen bekommen, wenn man einmal unverschuldet in finanzielle Not geraten ist.

Diese Einstellung finde ich absolut altmodisch. Und wenn man sich in miesen Zeiten absolut auf das Einkommen seines Partners verlässt – prostituiert man sich dann nicht irgendwie?

 

Es gibt Menschen, denen es aus diversen Gründen nur mit finanziellen Mitteln gelingt, die Sympathie anderer zu erlangen: Das können etwa Menschen sein, die immer wieder in dieselben Fettnäpfchen treten, sich nicht duschen, nichts gegen ihre Adipositas höheren Grades tun oder aus irgendwelchen Gründen üblen Mundgeruch haben. Genau solche profitieren vermutlich von der Einkommensnachfrage bei Sozialleistungen. Denn wem nichts anderes übrig bleibt, der sucht sich wahrscheinlich einen spendablen Menschen dieser Art –genauso wie der Teufel irgendwann nach langer vergeblicher Suche Fliegen frisst.

Die Arbeitsagentur zerstört zwischenmenschliche Beziehungen

Niemand hätte je erwartet, dass der andere hätte mit seinem Einkommen aufkommen sollen, wenn jemand in eine Notlage gerät: Dafür gibt es doch im Extremfall den Vater Staat, der einem aus der Patsche hilft. Oder? Doch im Fall der Fälle möchte er nur gern alles wissen, aber er hilft nicht: weder mit Geld noch mit Fortbildungen & Co.

Leider werden Hilfen bei Zusammenleben mit einem normal verdienenden Partner nicht bewilligt. Man müsste also alleine leben, oder beide Partner müssten arm sein.

Sich eine eigene Wohnung zu suchen, nur weil man sonst im Fall der Fälle keine Sozialleistungen beziehen kann, ist auch Quatsch. Denn man muss auch die weiteren Faktoren berücksichtigen, die bei einem Alleinleben dazukommen: weniger Zufriedenheit und Geborgenheit, vielleicht auch weniger Kreativität, weniger zu lachen.

Noch mehr Kompromisse als sonst – doch das klappt nicht immer

Deshalb ist so mancher Selbstständige dazu gezwungen, im Falle der Bedürftigkeit in einem Fall wie dem oben geschilderten noch mehr Kompromisse als sonst einzugehen – doch selbst das ist nicht immer leicht, da Überqualifizierte von vielen Personalern abgelehnt werden.

Bad Neighbourhood für Selbstständige

Schade, dass es für Selbstständige, die einmal in eine schlechte Auftragslage geraten, keine andere Möglichkeit gibt, sich über Engpässe zu retten, wenn man in der Zeit davor nicht die finanzielle Möglichkeit hatte, in eine Arbeitslosenversicherung einzuzahlen. Da wird man dann verglichen mit Personen, die Probleme damit haben, morgens aus dem Bett zu kommen oder sich nicht zu einer Dusche überwinden können (geschweige denn über ein abgeschlossenes Studium verfügen).

Da kommen Gedanken auf, ob man wirklich in diesem Land bleiben sollte. Mir persönlich wurde bereits vor über 10 Jahren dazu geraten, auszuwandern. Glücklicherweise melden sich bei mir regelmäßig zahlreiche im Ausland ansässige Firmen – sonst würde Jocado noch wesentlich weniger verdienen. In den ersten drei Jahren stammten sogar über 90 % der Einnahmen von Jocado aus den USA.

Auftraggeber und Kooperationspartner gesucht!

Einige lukrative Aufträge im Monat reichen in der Regel schon aus, um die Kosten von Jocado Einzelunternehmen decken zu können. An Zufriedenheit hat es den Auftraggebern auch in der Vergangenheit nicht gefehlt. Aber ich bin mir sicher, dass alles wieder gut wird!

Ihnen allen ein tolles Jahr 2023!

 

Image by succo from Pixabay