Extrawurst – was ist das?

Inhalt

Infos zum Konzept

„Du brauchst doch immer eine Extrawurst!“ – Diesen Satz mit der gängigen Metapher aus dem Bereich Metzgerei bekommen Kinder gern zu hören, die beispielsweise keine Tomaten mögen, nur Wollpullover mit grünen Knöpfen anziehen möchten oder auf die Standardaktivitäten, die den meisten Kindern Spaß machen, keine Lust haben: Statt Disneyworld soll es dann vielleicht lieber das Dinosauriermuseum sein.

Doch auch Erwachsene werden gern mit diesem Satz beschuldigt, Sonderwünsche zu haben. Menschen mit Extrawurst erfinden gern auch mal Ausreden wie eine Latexallergie, wenn sie keine Handschuhe aus diesem Material tragen möchten – oder angeblich bestehende klaustrophobische Ängste, weil sie keine Lust auf einen Discobesuch haben. Im geschäftlichen Alltag sind Kunden mit „Extrawurst-Syndrom“ besonders unbeliebt – aber nur dann, wenn sie keinen fairen Preis für die komplexe Dienstleistung zahlen möchten. Doch auch die Dienstleister selbst weisen nicht selten eine Neigung zur Extrawurst auf: Denn selbstständig machen sich viele Personen, denen kein Arbeitgeber das bieten konnte, was sie gesucht haben.

Im Allgemeinen nennt man es also eine Extrawurst, wenn sich eine Person ein einziges Mal, teilweise oder immer eine Ausnahme von einer bestimmten Regel bzw. eine Sonderbehandlung wünscht.

Die Extrawurst: Peinlich oder ein Zeichen guten Geschmacks?

Da wir höflich sein möchten, verzichten sehr viele von uns auf eine Extrawurst, sind dann aber mit einer bestimmten Lösung nicht wirklich zufrieden. Sonderwünsche zu äußern, kann jedoch auch Vorteile bringen: Man wird dann gern als Diva oder als Mann auserlesenen Geschmacks bezeichnet. So können einzelne Menschen, die besondere Ansprüche stellen, auch das Niveau von Dienstleistungen, Arbeitsabläufen und Rückfragen in einem Unternehmen heben. Gleichzeitig entsteht ein juristischer Aspekt: Denn wer ist im Recht, wenn keine genauen Vereinbarungen getroffen wurden, der Kunde jedoch nun mit detaillierten Briefings anrückt?

Die Extrawurst gibt es tatsächlich: Wird in Österreich nach einer Extrawurst gefragt, so wird in vielen Fällen die Fleischspezialität, eine Brühwurst, die aus Rind- und Schweinefleisch besteht, gemeint sein.

Meist ein Seitenhieb, im falschen Kontext sogar mobbend

Wie wird das Wort Extrawurst in der deutschen Sprachpraxis gebraucht?

  • Lästerei: Wenn einer Person das Bedürfnis nach einer „Extrawurst“ unterstellt wird, kann diese Tatsache Mobbing entsprechen, etwa wenn das geäußerte Bedürfnis gar nicht so besonders ist. In jedem Fall stellt es eine Lästerei dar, wenn hinter dem Rücken eines Menschen gesagt wird, er würde immer eine Extrawurst benötigen.
  • Humor und Idealismus: Doch auch mit einer gesunden Portion Humor kann das Wort Extrawurst im richtigen Kontext eingesetzt werden. So stellt die Website Extrawurst.biz zum Einen manche in Deutschland üblichen Gepflogenheiten an den Pranger, muntert jedoch darüber hinaus zu einem konstruktiveren Miteinander im geschäftlichen Alltag auf.
  • Selbstironie: Auch Kunden können sich selbst eine Extrawurst nachsagen. So kann ein gut gelaunter Kunde bzw. ein Auftraggeber, der gern sympathisch wirken möchte, sagen „Jetzt bräuchte ich noch eine Extrawurst.“

Aufgrund dieser Anwendungsspielräume gilt die folgende Faustregel:

Man darf sich selbst jederzeit den Wunsch nach einer Extrawurst unterstellen, tritt jedoch in ein unverzeihliches Fettnäpfchen und wirkt unhöflich, wenn man eine Person, mit der man per Sie ist, unterstellt, jederzeit eine Extrawurst zu brauchen. Handelt es sich hingegen um ein vertrautes Gegenüber, wird die Verwendung dieses Wortes eher verziehen, da Personen, die einander besser kennen, nicht ausschließlich die Schokoladenseite des Anderen kennenlernen werden.

Die andere Seite der Medaille: Wenn ein Extrawunsch provoziert oder einer Beleidigung gleichkommt

Tim Reckmann / pixelio.de

Betrachten wir einmal die Seite des Auftragnehmers: Wenn dieser nur einen bestimmten Pauschalbetrag für die erbrachte Dienstleistung erhält, wird sich dieser provoziert fühlen, wenn der Auftraggeber darüber hinaus noch spezielle Wünsche äußert oder allzu viele unnötige Fragen stellt.

Dennoch ist es nicht angemessen, wenn der Auftragnehmer diese Spezifikationen dem Kunden gegenüber als „Extrawurst“ bezeichnet. Vielmehr sollte von der Seite des Dienstleisters erklärt werden, dass die jeweiligen Leistungen nicht vereinbart wurden und zu einem noch zu bestimmenden preislichen Aufschlag durchaus erbracht werden können. Dies entspricht einer professionellen Argumentation, und der Dienstleister muss gleichzeitig nicht darum fürchten, für chinesische Preise zu arbeiten, die in Deutschland schlicht nicht rentabel sind.

Wie nennt man es, wenn man jemandem eine Extrawurst gewährt?

Da die Verwendung der Metapher der Extrawurst derart beliebt ist – sogar bei Vegetariern –, hat sich auch eine entsprechende Redewendung durchgesetzt: Laut Duden brät man einer Person dann eine Extrawurst (eine Extrawurst braten). Die Verwendung dieser Redewendung ist jedoch im alltäglichen Sprachgebrauch in Deutschland weitaus seltener als das Vorkommen der Metapher.

Spezialwünsche sind keine Ausnahmen

In ihrer Berufspraxis stellen Dienstleister fest, dass Sonderwünsche keine Ausnahmen darstellen: Wenn Unzulänglichkeiten in der Dienstleistung vom Kunden einfach so hingenommen werden, spricht das für Qualitätsmängel der jeweiligen Plattform. Aus Angst vor Konfrontationen gibt der Kunde klein bei, ärgert sich jedoch und meidet die Plattform in der Zukunft.  Warum also sollte man Kunden, die eine Extrawurst haben möchten, nicht gleich ein Angebot unterbreiten? So muss sich niemand für die eigenen Ansprüche rechtfertigen, und es können dafür individuelle Vereinbarungen getroffen werden.

Fairness und realistische Preise sind die Basis

Überteuert? Wucher? Es ist wichtig, den richtigen Preis zu finden.

Dieses Webprojekt soll keine Einladung für Auftraggeber darstellen, beauftragte Dienstleister unfair zu behandeln: Gute Arbeit will auch gut bezahlt werden! Für Selbstständige gibt es keinen Mindestlohn. Das ist jedoch bereits aus ethischen Gründen kein Argument, stets eine „Extrawurst“ durchzuboxen. Viel besser ist es, sich auf einen angemesseneren Preis zu einigen, der die gewünschten Zusatzleistungen beinhaltet. So wird der Auftraggeber entlastet und der Dienstleister für den erbrachten Service so honoriert, dass die Arbeit nicht zum Aufarbeiten der eigenen Person führt. Liegen die Preise jedoch zu hoch, sorgen die leeren Auftragsbücher für Verdienstausfälle.

 

Einen wunderschönen Advent
für alle, denen was unter den Nägeln brennt!
Extrawurst.biz ist zwar wirklich noch jung,
doch steht‘s auch die nächsten Jahre noch rum.

Nicht nur für Textprofis ist die Plattform hier:
Wage sich her jedes Arbeitstier!
Überregional digital inseriert –
schon treffen sich „Auftraggeber anspruchsvoll“ und „Profi versiert“!

Ein erfolgreiches Jahresende
sowie ne gute Jahreswende!
Bleibt alle froh, zufrieden und gesund –
mit digitalen Dienstleistungen läuft’s schon rund!