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Gedanken zur Aufgabenteilung – Fachidiot, Allrounder oder total verzettelt?

Ich habe in meinem eigentlichen Gründungsjahr 2012, als ich mich anhand von Blogs in für mich wichtige Thematiken eingelesen habe, eine Seite gefunden, die heute nicht mehr existiert – wohl, weil sie etwas zu viel über ihre Betriebsführung preisgegeben hat. Deshalb war ich – auch aufgrund diverser unterschriebener Verträge – in den Jahren darauf recht verschwiegen. Doch irgendwann wirkt man bei zu viel Verschwiegenheit oder Introvertierheit schräg oder hinterlistig.

 

Deshalb habe ich auch damit gehadert, ob man überhaupt darüber reden darf, dass man selbst der eigene „Steuerberater“ ist, die eigene Putzfrau etc. Denn viele Menschen leben in einer Welt der Aufgabenteilung und wissen nicht, wie erfrischend ein kurzfristiger Wechsel der Perspektive ist, ein Wechsel des Bewegungsmusters oder der angefragten Denkfähigkeiten.

 

Aber irgendwo gibt es dann dennoch Grenzen, an denen man sich sagt: „Das ist aber nun wirklich nicht mehr dein Beruf und geht weit über das hinaus, was du kannst oder was dich interessiert.“

Als Kind habe ich nie gern gerechnet, weshalb das, was ich momentan für Jocado mache, erstaunlich ist. Man muss, wenn man etwas tut, was man gar nicht mag, versuchen, sich irgendwie selbst zum Lachen zu bringen. Wie mir das etwa mit Elster.de gelungen ist (Haifisch.de würde wohl besser passen), lesen Sie in diesem Artikel.

Anfragen der Konkurrenz mit kritischem Auge betrachten

Jocado erhält nicht selten Anfragen von Webdesignern, die gewiss eine bessere Ausbildung in diesem Bereich genossen haben. Doch bislang ist noch nie der Wunsch entstanden, einen Webdesigner zu beauftragen, da Zufriedenheit mit den eigens erzeugten Resultaten besteht. Deshalb erfolgt im Regelfall keine Reaktion auf die Angebote.

Domain-Angebote untersuchen

Mir geschieht es regelmäßig, dass mir eine Domain angeboten wird, die so ähnlich endet wie eine, die ich bereits besitze. Oder: Händler bieten mir Domains an, die sonst irgendwie inhaltlich zu den von mir behandelten Themen passen. Es ist noch nie passiert, dass ich in ein solches Angebot eingewilligt habe, denn wenn ich eine neue Idee habe, geschieht es meist noch am selben Tag, dass ich die Domain kaufe, die meines Erachtens perfekt passt. Noch nie habe ich dabei eine gebrauchte gewählt, sondern immer nur ganz neue. Beispielsweise aber bei Korrektorat.biz musste ich feststellen, dass es einen ehemaligen Inhaber gab, der verzweifelt versucht hat, die Domain an den Mann zu bringen.

Solche verzweifelten Domainverkauf-Situationen habe ich selbst erlebt, und großartige Erfolge mit Korrektorat.biz blieben bislang aus – vielleicht ein böser Buchhaltungs-Geist? Aber das wird schon noch!

Buchhaltung und Steuer – kann man das selbst alles machen?

Eine Berufsklasse, die eher in die Nähe der potenziellen Auftragnehmer von Jocado rückt, ist der Steuerberater oder auch die sonstige Stuerfachkraft, da die Pflicht zur Abgabe einer Umsatzsteuererklärung mir irgendwie die Stimmung versaut hat (denn man hat doch eigentlich schon genug getan und irgendwie nicht genügend verdient für ein solches Kasperltheater).

Da Elster so viele falsche Zahlen ausgibt (in Bayern waren es noch diffuse Fehlermeldungen, die eine Weiterbearbeitung von Formularen verhindert und über zahlreiche Monate hinweg verzögert haben – in Sachsen wird mir das Zehnfache meines eigentlichen Gewinns beim Abschicken einer EÜR angezeigt), kann man sich gut vorstellen kann, dass die Domain in nicht allzu langer Zeit nur noch für die Beherbergung eines Katzenspielzeug-Shops taugt.

Doch war ich auch mehrfach im Bereich Steuer tätig (zweimal als Korrektorin – und einmal als Studentin habe ich ganz kurz direkt in einer Steuerkanzlei hineingeschnuppert, doch es hat mir nicht getaugt) und habe von Erzählungen meiner Kunden in der Vergangenheit mitbekommen, dass auch Steuerberater generell einer Art Mobbing vonseiten der Finanzämter ausgesetzt sind und sich entsprechend beklagen. Aber welche Berufsklasse jammert schon nicht?

Aufhören und die Verantwortung abgeben, wenn es keinen Sinn mehr macht

Zum Thema „Verantwortung abgeben“ möchte ich ein eigenes Beispiel präsentieren: Ich hatte einmal eine Website zum Thema Kaffee. Klar trinke ich leidenschaftlich gern Kaffee und fand auch die Auseinandersetzung mit den historischen und kulturellen Hintergründen interessant. So stammten sämtliche auf der Website befindlichen Texte aus meiner Feder. Doch einer Person fiel auf, dass mir bei dem Thema die weitere Motivation fehlte, sodass ich mich zum Verkauf der Domain überreden ließ – eine Entscheidung, die ich bis heute nicht schwerwiegend bereut habe:

Mir reicht eine Senseo und im Notfall auch löslicher Kaffee – wobei ich der Meinung bin, dass man nicht immer komplett nach den Idealen der eigenen Seiten leben muss, denn diese sind oft einfach zu teuer in der Umsetzung.

Allerdings ist es auch bei Themen, für die man weniger Herzblut aufbringen kann, möglich, die Seite viele Jahre aufrechtzuerhalten – wenn man anderen erlaubt, sorgfältig lektorierte Gastartikel zu veröffentlichen.

Fazit

Manchmal macht es Sinn, sich etwas Verrücktes auszudenken und der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen, wenn man gerade Material braucht, um etwas zum Lachen zu haben.

Wenn etwa die Domain Elster.de meine wäre – doch dazu wird es nicht kommen, da sie für mich aus diversen Gründen nicht attraktiv ist – würde ich dort fliegende Stoffvögel verkaufen, die sich fernsteuern lassen und auf diese Weise unterhaltend für Katzen sind. Dieser Gedanke heitert mich auf und verdrängt Aggressionen – so muss jeder seine eigene Methode finden, mit seiner Lebenssituation zurechtzukommen.

Aggressionen sind nichts generell Schlechtes, sondern ein Lebenszeichen des eigenen Willens. Deshalb sollten sie nicht unterdrückt, sondern lieber in lustige Gedanken umgewandelt werden. Und wenn einmal jemand nach der Ursache der Lachkrämpfe fragt, muss man ja nicht immer die Wahrheit sagen.

Auf jeden Fall jedoch sollte den Behörden die eigene Meinung sagen, denn möglicherweise kapieren sie es selbst nicht, wenn sie falsch liegen – und sie können die Infos an die Verantwortlichen weiterleiten.

Katalogberufe – und wann die Experten einfach falsch liegen

Ich persönlich halte von Katalogberufen nichts und muss mich – wie jeder andere auch – jeder weiteren Rechtschreibreform unterwerfen.

Deshalb sollte beispielsweise auch ein Arzt es akzeptieren, wenn sich manche Dinge bestätigen, die nach dem, was er an der Uni und in Fortbildungen gelernt hat, nicht nachvollziehbar sind, sondern nur aufgrund von Erfahrungswerten von Patienten.

 

Jeder wird einmal eines Besseren belehrt und blamiert sich womöglich vor einer großen Runde. Dies ist aber kein Grund, auszuflippen oder die Verantwortung abzugeben. Vielmehr befindet sich jeder Mensch – ob Handwerker oder Akademiker – in einem kontinuierlichen Lern- und Erfahrungsprozess.

Grundgedanke: Immer etwas Gutes tun

Wichtig ist, dass man bei Bewältigung der eigenen Aufgaben konstruktiv ist und positiv auf andere einwirkt – auch dann, wenn man selbst einmal von bösen Geisen besessen ist wie etwa einem Fehlermeldungs-Elster oder anderer sinnloser Bürokratie.

 

Bild 1: von 👀 Mabel Amber, who will one day auf Pixabay

Bild 2: von Alexa auf Pixabay